Grünheide



 

In der für Reiboldsgrün angegebenen Gerichtskarte von 1711 wird „Grünheyde“ bereits erwähnt.
Der Inhalt legt den Schluss nahe, dass zu dieser Zeit bereits ein Forsthaus bestand.
1771 wird für diesen Waldort ein „besserer Mann“ angegeben – ein Hof mit anzunehmenden 5 bis 8 Bewohnern. Grünheide gehörte nicht zur Grundherrschaft Auerbach, sondern war amtsunmittelbar, also dem Landesherrenals Grundherren unterstellt. Nachweislich bis 1820 gab es keine weiteren Ansiedlungen.

Im Jahre 1887 interessiert sich der Verein für Ferienkolonien Leipzig für das vogtländische Grünheide. Der Vorstand entschließt sich für diesen Standort, und bereits 1888 erholen sich zum ersten Mal 24 Großstadtkinder im Vogtland. Im Juni 1901 wird ein neues Haus geweiht, das den Namen „Ernst-Wagner-Haus“ erhält.
Professor Dr. Ernst Leberecht Wagner war ein großer Förderer des Vereins und
machte diesen Bau durch eine Stiftung von 30.000 Mark möglich.

Von nun an sind von Ende Mai bis Ende September fünf Belegungen möglich, in denen sich jeweils 124 Kinder drei Wochen lang erholen können.

Von 1940 bis 1949 waren es vorrangig Kinder aus ausgebombten Elternhäusern.
Nach 1950 begann die Hochkonjunktur der Kinderkur. Das ganze Jahr über waren die Gebäude mit Kindern belegt, die unter nervösen Leiden, Ernährungsstörungen oder Erkrankungen der Atemwege zu leiden hatten. Die meisten der kleinen Patienten kamen wiederum aus dem Großraum Leipzig.
1959 wurde Grünheide Internationales Pionierlager. Nach 1980 erfolgte der Ausbau von Grünheide auf eine Kapazität von 1000 Betten. Diese Plätze waren jedoch nur in den Sommerferien voll belegt. Nach 1990 brach die bisherige Nutzung vollständig weg. Es galt, die Zukunft für Grünheide gänzlich neu zu ordnen.
Ein tragfähiges Konzept, welches auch betriebswirtschaftlich Bestand hat, musste her.
Am 08. Mai 1991 wurde der Verein „Waldpark Grünheide e.V.“ gegründet. Dieser ist nun Betreiber der Anlage. Die Entwicklung der letzten 10 Jahre zeigt, dass der richtige Weg eingeschlagen wurde. Heute (2001) stehen 350 Betten zur ganzjährigen Nutzung und in den Sommermonaten zusätzlich 220 Betten und ein Zeltplatz zur Verfügung.

Zahlreiche Neu- und Umbauten wie zum Beispiel die Turnhalle mit Bowlingbahn, der Spielplatz sowie weitere Sportanlagen veränderten den Waldpark nachhaltig.

Aus der Festschrift „450 Jahre Schnarrtanne 590 Jahre Vogelsgrün 75 Jahre Paul-Gerhardt Kirche“ 2001

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